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Rote Rahmen, die uns die Schweiz von ihrer Schokoladenseite präsentieren, und eine junge Walliserin, die hauptberuflich Umwege anpreist.

Von Wegweiser zu Wegweiser

Roadtrips sind im Trend – jedes Land braucht seine eigene Route: Während wilde Harley-Fahrer auf der Route 66 von Chicago nach Santa Monica Insekten in ihren Bärten einfangen, ein hübsches Influencer Paar vor den Zwölf Aposteln der Great Ocean Road in Australien posiert oder eine Familie auf der südafrikanischen Garden Route diverse Speicherkarten mit Elefantenfotos füllt, ist man in der Schweiz auf der Grand Tour of Switzerland unterwegs. Von allen Routen die jüngste, hat Franziska Brunold mit der Grand Tour das Ziel, weltweit die «Top Ten» zu stürmen. Dabei will sie sicherstellen, dass die Schweiz auch ja nicht mit Schweden verwechselt wird.

Wir treffen Franziska am Zürichsee in Meilen bei der Eröffnung von einem der 52 Foto-Spots, welche die Route der Grand Tour mit ihren roten Rahmen zieren, und begleiten sie bis in die Walliser Alpen über schwankende Seilbrücken zum höchstgelegenen Spot mit Ausblick auf den Aletschgletscher. Die zahlreichen Wandermöglichkeiten in ihrem Heimatkanton führten denn auch dazu, dass Franziska ihreLeidenschaft fürs Planen von Routen entwickelte.

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Franziska Brunold, 33, etabaliert mit viel Leidenschaft die Grand Tour of Switzerland – die Touring-Route von Schweiz Tourismus – und gibt dabei Besuchern von nah und fern Tipps, wo es sich lohnt, den Arm für ein Selfie auszustrecken.
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Tourismus im Blut

Den Entdeckergeist und die Liebe zur Schweiz hegt Franziska von jung auf. Die gebürtige Walliserin hat schon als kleines Mädchen voller Tatendrang die Wanderrouten für den Weekend-Ausflug ihrer Familie geplant. Jedes Mal war eine neue Route in den Walliser Bergen das Ziel. Das Wandern als Familienausflug war stets ein Highlight. Franziskas Vater verriet uns bei unserem Besuch: Seine Tochter war stets zuvorderst und zog das Tempo an, wenn andere Wanderer hinter ihnen auftauchten. Sie wollte sich nicht überholen lassen. «Wann sind wir endlich da?» – diesen Satz hörte man nie von Franziska.

Mit einem Praktikum in einem schmucken Weinkeller entspricht sie schliesslich vollends dem Walliser Klischee mit der Liebe zu Bergen und dem Wein, wie sie selbst lachend zugibt. Zwischen alten Eichenfässern schwenkte Franziska damals schon Weingläser und ist sich bald sicher, dass sie die kulinarischen wie auch landschaftlichen Highlights ihrer Region gerne mit anderen teilen möchte. Der Einstieg in die Tourismusbranche im Wallis liegt auf der Hand.

Nach dem Studium ergattert sie sich einen Job bei Wallis Tourismus und präsentiert während sieben Jahren ihre Heimat als Ferienregion. Zuständig für die Bekanntmachung des Wallis in den Fernmärkten, ist sie oft im Ausland unterwegs. Im temperamentvollen São Paulo wirbt sie dafür, das Matterhorn aus nächster Nähe zu betrachten und reichert sich Know-how über die Vorlieben der Gäste aus aller Herren Ländern an. Eine neue Herausforderung findet sie, als sie für die Liebe die bergige Heimat gegen das Zürcher Flachland austauscht, denn von nun an leitet sie in einer «One-Woman-Show» die Grand Tour of Switzerland.

In einer für sie neuen Region der Schweiz zu leben und zu arbeiten, erlebt Franziska als Bereicherung. Sie erzählt begeistert von Ausflügen in der Ostschweiz – einer Region, die sie erst kürzlich zu entdecken begann und die definitiv mehr zu bieten hat als endlose Apfelplantagen. Der Bodensee hat für sie eine besondere Anziehungskraft – grosse Seen kennt sie nicht vom Wallis. Natürlich ist Franziska auch immer wieder mal zu Besuch in ihrer Heimat und so begleiten auch wir sie auf einer Wanderung in der Aletschregion. Start ist der Heimberg von Franziska – die Belalp. Von dort führt die Route zu einer 124 Meter langen Hängebrücke, welche die 80 Meter tiefe Massaschlucht überspannt und vor dem Gletschertor des Grossen Aletschgletschers liegt. Dann geht es durch den naturbelassenen Aletschwald mit den ältesten Lärchen der Schweiz hinauf zur Riederalp. Hier geniesst Franziska mit ihrem Mann die Freizeit und tankt Energie für ihre Tätigkeit.

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52 Foto-Spots sind schweizweit zu finden: Franziska Brunold ist in ihrem Job als Geschäftsführerin der «Grand Tour of Switzerland» fast non-stop in und für die Schweiz unterwegs.
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«Die roten Rahmen sind ein beliebtes Ziel von Foto-Jägern.»

Der Weg ist das Ziel

Mit der Montage des ersten von insgesamt 650 Wegweisern wurde sie 2015 nach zweijähriger Planung eröffnet: die Grand Tour of Switzerland. Die braunen Strassenschilder sind in der ganzen Schweiz zu entdecken und weisen Reisenden den Weg zu den Schweizer Highlights, aber auch zu den kleineren, weniger bekannten Ecken der Schweiz. Ob mit Auto, Motorrad oder Camper – die Touring- Route schlängelt sich über 1’643 Kilometer vorbei an herrlichen Aussichtspunkten und lädt immer wieder zu einem Stopp bei einem Ausflugsziel ein. «Würde man die Strecke geradeaus fahren, käme man von der Schweiz bis nach Weissrussland», verrät uns Franziska schmunzelnd einen Fun Fact zur Grand Tour. Aber dank des Rundwegs bleibt die Route immer auf Schweizer Boden und Angefressene können gleich zur zweiten Runde ansetzen – das passende Reisemittel vorausgesetzt. Damit all die begeisterten Reisenden souverän über die fünf Alpenpässe der Touring-Route düsen können, bietet Hertz als Partner der Grand Tour of Switzerland das optimale Gefährt für jede Entdeckungsreise

Selbstverständlich ist Franziska bereits die volle Route abgefahren – wenn auch nicht immer am Steuer. «Ich plane und navigiere gerne», erklärt sie uns und fügt lachend hinzu, dass sie passionierte Beifahrerin sei! Einen Stopp legte sie auf ihren Erkundungstouren bei jedem Foto-Spot der Grand Tour of Switzerland ein – den roten Rahmen mit Zierelement also, welche besonders schöne Aussichtpunkte der Tour markieren.

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Das braune Schild der Grand Tour weist den Weg zu den Schweizer Highlights.
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Ein neuer Foto-Spot steht seit letztem Sommer auch in Meilen und gibt den Blick frei auf den Zürichsee und die dahinterliegenden Berge. Wenn man Glück hat, gelingt einem ein Foto mit eingerahmtem Schiff, wenn es zweimal täglich in Meilen anlegt. Die Bürger von Meilen sind stolz, dass nun ein roter Foto-Spot ihr Seeufer ziert. Dies zeigte sich deutlich in den blumigen Ansprachen der Eröffnungsfeier, welchen Franziska an jenem Tag zufrieden zuhörte. Auch einige Gäste der Nachbargemeinden schauten vorbei und buhlten um den nächsten Spot. Dafür gebe es aber definierte Richtlinien, wie Franziska uns erklärt – jeder Foto-Spot müsse Ausblick auf ein neues Sujet eröffnen. Bis ein Antragssteller für einen neuen Foto-Spot die nötigen Baubewilligungen erhält, kann sich dieser Prozess, je nach Standort, über mehrere Monate ziehen. Ob in Meilen, beim Aletschgletscher oder den weiteren der aktuell 52 Aussichtspunkte: Die roten Rahmen sind auch ein beliebtes Ziel von «Foto-Jägern». So erreichte Franziska vor kurzem eine Nachricht einer älteren Dame, die ihr stolz erklärte, dass sie sich nun von allen 52 Foto-Spots einrahmen liess und die Trophäenfotos gleich als Beweis beilegte. Ihr Stolz ist nicht ganz unberechtigt, denn die Foto-Spots sind nicht immer ohne Weiteres zu erreichen. Für den Ausblick auf den Aletschgletscher wurde das Portfolio der Transportmittel mit zwei Seilbahnen ergänzt. So erreicht man das 2’926 Meter hoch gelegene Eggishorn und kann sich vor dem Gletscher «framen» zu lassen.

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Die Eröffnung des neustes Foto-Spots in Meilen war ein voller Erfolg. Die Fotografen können sich nun austoben.

Souvenirs für den Gaumen

Franziska ist auch in ihrem Freundeskreis bekannt als Reiseberaterin. Die smarte Anpreiserin der Grand Tour of Switzerland hebt hier keinen konkreten Vorschlag heraus und meint, die Route sei die perfekte Möglichkeit, das eigene Highlight individuell zu entdecken. Ihre Faustregel, wenn sie selbst verreist: 60 Prozent wird geplant, der Rest bleibt frei für spontane Entscheidungen.

Während andere auf ihren Reisen zur Erinnerung an die Ferien Souvenirstände plündern, packt sich Franziska etwas anderes in ihr Reisegepäck. Als leidenschaftliche Köchin nimmt sie sich von jeder Reise eine kulinarische Erinnerung mit – ein Gewürz, einen Tee oder dann ein neues Rezept. Nach vielen Auslandreisen hält Franziska aber fest: Für kulinarische Erlebnisse sei die Schweiz weltweit aussergewöhnlich. Sie erinnert sich an einen Ausflug auf der Grand Tour of Switzerland mit einem Abstecher nach Disentis zu den «Capuns-Weltmeistern» – wie sich das Restaurant vielversprechend nennt. Seither wird in Franziskas Küche mit Mangoldblättern gekocht und das bündnerische Rezept wurde in der Rezeptsammlung der Walliserin verewigt. Und manchmal entdeckt man gar Neues in der eigenen Heimat: zum Beispiel Sii – ein Dessert aus altem Roggenbrot in Rotwein eingelegt.

Auch auf der Grand Tour of Switzerland ist für Speis und Trank gesorgt. Dafür steht die «Grand Tour Snack Box», ein roter metallischer Picknickkorb, der auf der Strecke dazu einlädt, lokale Produkte zu kosten. Bei verschiedenen Verkaufsfilialen kann man sich die Box neu befüllen lassen. Ein Aussichtspunkt für ein romantisches Picknick lässt sich dann sicherlich finden.

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Es führt kein anderer Weg über die reissenden Wasser aus dem Aletschgletscher. Eine Vielzahl an Wanderwegen ausgekundschaftet, führen die «Wegweiser des Lebens» Franziska derweil vom bergigen Wallis ins Zürcher Flachland.
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Dein persönliches Stück Schweiz

Mit der Grand Tour of Switzerland gelingt es Schweiz Tourismus in einer Zeit von «Over-Tourism» und hyperaktiven Influencern ein ausgewogenes Angebot zu präsentieren. Die richtige Balance zu finden und die schönen Flecken in der Schweiz zu erhalten, sei immer wieder eine Gratwanderung, meint Franziska. Der Länge der Tour ist es zu verdanken, dass Individualgäste ihr ganz persönliches Stück Schweiz entdecken und geniessen können, ohne sich gegenseitig auf die Füsse zu stehen. Weniger bekannte Orte sind dank der Route Reiseziel und so findet man sich an Plätzen wieder, die noch nicht von Influencern mit dem Hashtag «Amazing» beworben und danach überrannt worden sind. Franziska jedenfalls wird nie aufhören, die Schweiz nach spannenden Flecken abzusuchen und sie für uns rot einzurahmen.